Nun sind wir seit gut 2 Monaten „on the road“ und wir haben schon sehr viel erlebt und gesehen. Bis jetzt hat alles tiptop geklappt und wir sind wirklich sehr glücklich mit unserem Büssli
unterwegs sein zu dürfen. Diese Art zu Reisen macht wirklich grossen Spass!
Jetzt möchten wir Euch natürlich noch Bericht erstatten, wie es uns die letzten 3 Wochen ergangen ist, und wo uns unsere Reiseroute überall hingeführt hat. In El Chaltèn (P.N. Los Glaciares) lernten
wir u.a. Veronika und Mariano aus München kennen. Mit ihnen verbrachten wir dann fast eine Woche am Fusse des Fitz Roy; wir wanderten, schlemmten und faulenzten. Danach trennten sich unsere Wege
leider wieder, wir fuhren in Richtung Norden, sie in Richtung Süden.
Unterwegs besichtigten wir die „Cuevas de las Manos“, Höhlen mit farbigen Handabdrücken, eine sehr eindrückliche Fundstätte aus dem Steinzeitalter. Die Abdrücke, Negative und Wandmalereien sehen aus,
als ob sie gestern angefertigt worden wären.
Durch eine prachtvolle Landschaft führte uns dann die Route über den Paso Rodolfo Raballos wieder nach Chile. Eine sehr lohnenswerte Strecke! So befanden wir uns dann auf der berühmt-berüchtigten
Carretera Austral, der Hauptstrasse des südlichen Chiles. Hierzu möchten wir einen Text zitieren, der genau das ausdrückt, was man entlang der Carretera Austral vorfindet:
„Als der Schöpfer seine in sieben Tagen erbaute Welt betrachtete, entdeckte er allerorten noch übriggebliebene Reste: Urwaldstücke, Wüstenfetzen, Flussschlingen, Kupferberge, Vulkane, Fjorde und
ewiges Eis. So schütteten die Engel auf sein Geheiss all dies hinter einem Wall - den Anden – zusammen. Und es entstand Chile - das vielgestaltigste Land unseres Planeten.“ (aus dem Volksmund)
Vielmehr können wir dazu gar nicht sagen, ausser dass es wirklich absolut wunderschön und faszinierend war (siehe Fotos). Vor allem war uns Petrus sehr gut gesinnt; anscheinend ist diese Gegend
bekannt dafür, dass es viel regnet und vorwiegend trüb ist. Wir aber hatten 2 Wochen lang puren Sonnenschein.
Eines der bleibenden Erlebnisse ist sicherlich die 10stündige Bootstour zum Gletscher Jorge Montt (hin und zurück). Wir tuckerten mit einem alten Fischerkahn durch eine atemberaubende
Fjordlandschaft, vorbei an schwimmenden Eisschollen, Urwäldern und spektakulären Gebirgsmassiven mit ewigem Eis.
Am Lago General Carrera stiessen wir dann auf Erika und Bruno, 2 Bekannte aus Ushuaia. Mit ihnen verweilten wir ein paar Tage bei Pedro, dem Bootsführer zu den Capillas de Marmol. Bei ihm absolvierte
Michel auch einen Angelrlehrgang, der sich auch gleich ausbezahlte. Er fing auf anhieb 2 grosse Braunforellen. Natürlich haben wir das mit Erika und Bruno ausgiebig zelebriert. Mmmm, das war ein
köstliches Abendessen!
Die nächsten paar Kilometer führten uns dann zu Katrin und Thomas und ihrem Campo Alcaluf. Die Beiden haben vor 4 Jahren Deutschland verlassen, um hier, an der Ruta Exloradores ein Hospedaje zu
eröffnen. Es war sehr spannend mit einem Aussteigerpaar zu diskutieren und zu hören, wie es ihnen so ergangen ist. Ironischerweise hatten sie sich bis zum Tag unserer Ankunft ernsthaft Gedanken
gemacht, wie sie wohl über den folgenden Winter kommen werden, da ihre erst kürzlich eröffnete Hospedaje noch nicht sehr gut besucht wurde. Aber just als wir ankamen, fand ein plötzlicher Run statt
und sie waren das erstemal sogar überbucht (11 Gäste auf 8 Betten). Das brachte die Beiden ziemlich ins Schwitzen. Auf alle Fälle ein lohnenswerter Abstecher in ein wunderschönes Tal mit Blick auf
Patagoniens höchstem Berg, Mt. San Valentin und in ein paar Jahren, nach Fertigstellung der Strasse, Zugang zur Laguna San Rafael (diese ist zur Zeit nur per sehr langer Bootsfahrt erreichbar).
Nun gut, wir haben dann noch ein paar sommerliche Tage im P.N. Queulat und am Rio Palena (vor allem badend) verbracht und haben dann die Carretera Austral endgültig verlassen, um uns vorläufig wieder
auf die argentinische Seite der Anden zu begeben.
Jetzt sind wir auf dem Weg in Richtung Bariloche (der Schweiz Argentiniens), wo wir uns dann mit Philip Reck treffen werden. Wir freuen uns auf ein gemeinsames Fondueessen mit ihm...