Da wir Euch diesmal eine grosse Ladung neuer Fotos liefern, versuchen wir uns mit dem Bericht so kurz wie möglich zu halten. Obwohl wir vermutlich locker 10 Seiten über das neulich erlebte
schreiben könnten.
Mit Remy und Nathalie machten wir uns auf, über die Grenze nach Guatemala, was wiederum ohne jegliche Probleme verlief. In Rio Dulce angekommen, nahm Michel zuerst mal das Problem unter die Lupe,
weshalb das ganze Büssli ab 40 km/h vibrierte. Es stellte sich dann heraus, dass es an der Kardanwelle lag. Am Yachthafen von Rio Dulce lernten wir den Bootsmechaniker Berti kennen, der uns
netterweise zur Seite stand und sich der ganzen Sache annahm. Während er das Kreuzgelenk der Kardanwelle reparierte, machten wir mit Remy und Nathalie einen Ausflug zu den imposanten Maya-Ruinen von
Tikal. Dort konnten wir einen atemberaubenden Sonnenaufgang über den Ruinen und dem darum liegenden Dschungel erleben, untermalt mit schönstem Morgengesang der Brüllaffen. Wir waren fasziniert! Als
wir nach 3 Tagen wieder zurück nach Rio Dulce kamen, war zwar das Kreuzgelenk repariert, aber das Büssli vibrierte immer noch. So machten wir uns dann auf den Weg nach Guatemala Ciy, die Kardanwelle
demontiert und an die vordere Stossstange befestigt.
In Guatemala City gingen wir dann zu einer Werkstatt, die alle Hebel in Bewegung setzte, um das Büssli wieder auf Vordermann zu bringen. Sie konnten uns zwar wieder mal einen Rundum-Service liefern,
aber die Kardanwelle konnte nicht repariert bzw. ersetzt werden. Leider kennt man den Typ VW Bus hier nirgends, so dass es wirklich schwierig ist, solche „Spezial-Teile“ zu finden. Also, mussten wir
uns vorerst mal mit Heckantrieb begnügen und unsere Hoffnung auf das VW-Land Mexico setzen. Wenn wir nicht gerade in der Werkstatt herumhingen, wo wir übrigens auch übernachten durften, gingen wir
ins Kino, „Harry Potter“ auf Spanisch anschauen, oder in eine der grossen Shopping-Malls Schaufenster bewundern und Doughnuts essen.
Nach Guatemala City fuhren wir weiter in das von Vulkanen umringte Örtchen Antigua. Ursprünglich hatten wir geplant dort Weihnachten zu verbringen. Irgendwie war es uns dann aber zu langweilig, da
sowieso alles geschlossen hatte und wir uns das ganze Städtchen schon angeschaut hatten, so dass wir noch am 24. nachmittags weitergefahren sind an den Lago Atitlan. Auf dem Camping Campana feierten
wir dann in gemütlicher internationaler Runde Heilig Abend. Aber von wegen stille Nacht, heilige Nacht... Da wurde mit lautem Geknall und Geballere die Geburt Christi gefeiert.
Nach den Feiertagen zog es uns dann so sehr nach Mexico, dass wir den Rest Guatemalas links liegen liessen und schnurstracks über die Grenze gingen. Auch dieser Grenzübergang meisterten wir ohne
Schwierigkeiten, trotz vieler haarsträubender Geschichten, welche wir im Vorfeld vernommen hatten. Es ist nicht so, dass uns Guatemala nicht gefallen hätte, aber wir möchten wirklich noch genügend
Zeit für Mexico haben, dass das eines der Länder auf unserer Prioritätenliste ist. Und unsere Reisetage sind ja auch schon langsam gezählt...
Als erstes steuerten wir die wirklich sehenswerte Stadt San Cristobal de las Casas an, in der Provinz Chiapas. Hier verweilten wir gleich 2 Tage und schnupperten genüsslich das erste Mal mexikanische
Luft. Von hier aus machten wir uns dann langsam auf, in Richtung der Yucatan-Halbinsel. Auf dem Weg besuchten wir noch die fantastischen Wasserfälle von Agua Azul und die Maya-Ruinen von Palenque.
Die Sylvesternacht und den Neujahrstag verbrachten wir an der sagenumwobenen und herrlichen Laguna Bacalar, mit den Alt-Hippies Barbara und Jimmy aus Florida und Miguel aus England
Danach führte uns die Route entlang der Riviera Maya nach Tulum, wo wir unser Camp am dortigen Strand aufschlugen und gleich die nächsten 5 Tage hängen blieben. Es war herrlich, gleich nach dem
Aufstehen ins türkisblaue, 30 Meter entfernte Meer zu hupfen, gediegen zu frühstücken, wieder schwimmen und schnorcheln zu gehen und jeden Abend ein Sunset-Apero zu sich zu nehmen. Gemeinsam mit René
aus Luzern (den wir schon auf Roatan kennengelernt hatten), Eli und Larkin aus San Francisco verbrachten wir eine wunderbare und sehr gemütliche Zeit. Erst am letzten Abend konnten wir uns aufraffen,
die beeindruckend situierten Ruinen von Tulum besichtigen zu gehen.
Wieder unterwegs, machten wir noch einen Halt im sehr touristischen Playa del Carmen, wo wir erneut eine VW-Garage aufsuchten, um eine neue Kardanwelle zu bekommen. Leider ohne Erfolg. So wie es
aussieht, gibt es erst in den USA wieder 4x4. Zu guter Letzt drehten wir eine Ehrenrunde im hässlichen, aber doch sehr faszinierenden Cancun alias Disneyland. Daraufhin zog es uns wieder ins
Landesinnere, weg von den ganzen Touristen-Resorts. Beim schmucken Städtchen Valladoli besichtigten wir die Cenote Dzitnup, in deren Süsswasser man baden kann, während die Fledermäuse einem über die
Köpfe schwirren. Dann stürzten wir uns nochmals in die Touristenfluten und besichtigten die Maya-Ruinenanlage von Chichen Itza. Manchmal ertappten wir uns dabei, dass wir faszinierter den
Menschenherden hinterher schauten, die einem Guide folgten, als dass wir die erstaunlichen Bauwerke der Mayas bewunderten. Beides ist auf alle Fälle spektakulär.
Nach einer Nacht im gelben Städtchen Izamal gelangten wir nach Merida, einer hübschen Kolonialstadt. Hier deckten wir uns mit echten Yucatan-Sitzhängematten ein und liefen uns die Füsse platt beim
Sightseeing, während wir auf unsere Wäsche warteten, welche nach 2 Wochen wieder mal fällig war.
Als Finale unserer Maya-Ruinen-Besichtigungstour haben wir Uxmal besucht – und diese Stätte ist neben Tikal unser Favorit. Die Fresken sind allesamt noch sehr gut erhalten und die ganze Anlage ist
nicht so stark besucht, wie andere. Hier konnte man die ganze Mystik noch hautnah erleben. Es war fantastisch! Da wir gleich auf dem Parkplatz vor den Ruinen übernachten konnten, besuchten wir am
Abend noch die Light-and-Sound-Show in der Anlage.
Heute früh führte uns der Weg nun zurück an die Küste, an den Golf von Mexico. Momentan sind wir noch im Städtchen Campeche, mit seiner sehr schönen Altstadt, welche von UNESCO zum Weltkulturerbe
deklariert wurde. Von hier aus geht es dann bald weiter an die Pazifikküste Mexico’s, wo es noch viele schöne Strände zu entdecken gibt...