Nach 2 weiteren absolut problemlosen Grenzübergängen und 3 ereignisreichen Wochen in Honduras, sind wir heute in Guatemala angekommen. Mal schauen, ob wir alles kurz zusammenfassen können.
Wie im letzten Bericht schon erwähnt, bestimmt das Wetter unsere Route. Und dies war in Honduras sicherlich eher die Regel als die Ausnahme. Wir wollten ursprünglich von Danli aus über die Berge nach
Trujillo an die Karibikküste fahren. Das war dann aber nicht möglich, wie wir ca. 50 km vor dem Ziel feststellen mussten. Das zur Karibik abfallende Gebiet war stark betroffen, von den Auswirkungen
vom Hurricane Gamma, welcher übermässig viel Regen auf das Land herabliess. Leider hat uns niemand darüber informiert, auch nicht die Polizei, die uns kurz zuvor angehalten hat. Auf alle Fälle gab es
kein Weiterkommen mehr, weil die Strasse mitsamt von ein paar Häusern vom reissenden Bach weggespült wurde. So beendeten wir also unsere Fahrt in Richtung Küste und mussten wohl oder übel umdrehen.
In jenem Dorf, wurden wir von einigen Dutzend Menschen umringt, welchen wir dann auch unsere Hilfe angeboten haben. Wir liessen einige Kleider, Verbandsmaterialien und ein wenig Geld da, um Essen und
Trinkwasser zu kaufen. Es war ein sehr trauriger Anblick und ein sicherlich einschneidendes Erlebnis für uns. Auf dem Rückweg sind wir dann ein paar Rot Kreuz-Einsatzgruppen begegnet, welche uns
erzählten, dass in diesem Gebiet Alarmstufe Rot herrsche und wir unbedingt zurückfahren sollen. Nun wurde uns auch plötzlich klar, warum uns niemand entlang der ganzen Strecke darüber informiert
hatte, da ja sowieso immer alle meinen, dass wir vom Roten Kreuz seien.
Daraufhin fuhren wir durch die Hauptstadt Tegucigalpa, welche es nicht zu gut mit uns meinte. Zuerst rannte uns ein Junge vor das Auto, Michel konnte aber mit einer Vollbremsung Schlimmeres
verhindern. Kaum hatten wir uns vom Schock erholt, überholte uns ein Lastwagen, wessen Reifen genau auf unserer Höhe mit einem riesigen Knall platzte. Somit „flüchteten“ wir mit zitternden Knien aus
der Hauptstadt und gönnten uns wieder einmal eine Übernachtung in einem Motel.
Danach beschlossen wir, uns weiter im Inland aufzuhalten, bis das Wetter entlang der Küste sich beruhigt hatte. Somit besuchten wir die schönen Städtchen Santa Rosa de Copan, wo wir die
Zigarrenfabrik Flor de Copan besichtigten, Gracias und Copan Ruinas. Hier konnten wir nun bei schönstem Wetter die faszinierende Maya-Ruinenstätte anschauen.
Nachdem wir in den Bergen nun etwas Sonne getankt hatten, fuhren wir guten Mutes in Richtung Küste, nach Omoa. Hier feierten wir unser 1-jähriges Reise-Jubiläum mit einem feinen Shrimps-Essen in
einem Strandlokal. Wir campierten im schönen Garten von Roli’s Place und genossen ein paar gemütliche Plauderstündchen mit anderen Reisenden. Ausserdem erkundigten wir uns über die Wettersituation
auf der Insel Roatan, weil wir ja im Sinn hatten, dort einen Tauchkurs zu absolvieren. Somit wagten wir uns dann mal in Richtung La Ceiba, von wo man zu den Bay Islands gelangen kann. Für das Büssli
fanden wir einen sicheren Stellplatz auf dem Camping Pelican’s Beat an der Playa Bonitillo, etwas ausserhalb von La Ceiba. Von da aus war es ein Katzensprung zum Flugplatz, von wo wir mit Sosa
Airlines günstig nach Roatan flogen. Auf der Karibikinsel angekommen, quartierten wir uns zuerst mal in der Mariposa Lodge in West End ein. Hier lernten wir Maria und Mikael aus Schweden kennen, die
ebenfalls planten einen Tauchkurs zu machen. Zu 4. machten wir uns dann also auf die Suche nach einer Schule. Wir entschieden uns dann für die West End Divers, welche gleich um die Ecke unserer Lodge
waren. Nun hiess es also gleich mal Büffeln, Büffeln, Büffeln... Wir mussten schon am ersten Abend 140 Seiten lesen! Wenn wir nicht gerade unter Wasser, am Lernen oder am Unterrichts-Videos schauen
waren, genossen wir das herrlich relaxte Ambiente von Roatan. Es mag ja komisch klingen, aber es hat uns enorm gut getan, wieder mal Urlaub zu machen!!! Und gleichzeitig haben wir es sehr geschätzt,
wieder mal was zu lernen. Nun sind wir auf alle Fälle zertifizierte Taucher – Jupiiii! Die West End Divers können wir übrigens wärmstens weiterempfehlen, sie haben sich wirklich sehr Mühe gegeben.
Wir freuen uns nun schon auf die nächsten Tauchgänge, vielleicht in Mexico. Wir waren zu tiefst beeindruckt von dem wunderschönen Korallenriff und den vielen lustigen und farbigen Kreaturen unter
Wasser. Wir haben sogar Meeresschildkröten und riesige Rochen gesehen – fantastisch!
Nach einer Woche Inselurlaub freuten wir uns dann wieder sehr auf unser Büssli, mit welchem wir dann sogleich wieder weiterzogen. D.h. wir fuhren wieder zurück nach Omoa, wo wir uns nochmals für 2
Nächte bei Roli, dem Schweizer einquartierten. Obwohl wir da insgesamt 4 Nächte verbracht haben, können wir diesen Platz überhaupt nicht weiterempfehlen. Sehr unsympathisch und unfreundlich – man hat
den Anschein, dass er die Nase voll hat von den Reisenden. Hier lernten wir noch ein paar Schweizer Backpacker kennen, u.a. Natalie und Remy aus Bern. Mit ihnen zogen wir dann tags darauf weiter nach
Guatemala, bis nach Rio Dulce. Hier stecken wir nun und planen unsere Weiterreise. Hier macht uns nicht das Wetter einen Strich durch die Rechnung, sondern vielmehr, dass CH-Bürger für Belize ein
Visum benötigen, welches um die 100 USD kostet. Nee danke! So wie’s aussieht, machen wir unsere Guatemala-Tour nun halt andersrum und fahren dann direkt nach Mexico. Ja, ja flexibel muss man
sein...