Nachdem die Einschiffung unseres Büssli in Guayaquil absolut problemlos über die Bühne ging (wir kamen um die Drogeninspektion herum, da der „Drogenhund“ uns beim Schnüffeln am Tankstutzen einen
zünftigen Kratzer machte und es dem Polizisten in keiner Weise recht war, so dass er uns in Ruhe liess – wir hatten ja schon damit gerechnet, das ganze Büssli ausräumen zu müssen), stellte sich das
Abholen vom Fahrzeug aus dem Hafen von Colon als eine echte Herausforderung dar. Das Frachtschiff kam zwar pünktlich an und wir waren auch eingedeckt mit all den nötigen Dokumenten und Papieren von
der Reederei, trotzdem versuchte man uns am Hafen alle möglichen Steine in den Weg zu legen. Es kostete uns ganze Nervenstränge und viel Selbstbeherrschung (sogar Michel verlor die Fassung – für
einmal) bis wir schlussendlich zum Container gelangten, in dem das Büssli steckte und wir es wieder herausfahren durften.
Da wir ja schon ein paar Tage zuvor in Panama City ankamen und wir in einem Hotel im Zentrum hausten, konnten wir in Ruhe die beeindruckende Stadt besichtigen. So fuhren wir dann, als wir unser
Fahrzeug wieder hatten schnurstracks an den nächsten Strand, um uns vom ganzen „Stress“ zu erholen.
Daraufhin machten wir einen Abstecher in die „Berge“ von Panama, ins kleine Dörfchen El Valle. Dort flanierten wir über den gemütlichen Sonntagsmarkt und gönnten uns wieder mal ein währschaftes
deutsches Essen (Sauerkraut mit Würstchen) im Restaurant „Los Capitanes“. Der Ex-Kapitän und sehr nette Besitzer Manfred lud uns dann auch gleich ein, bei ihm im wunderschönen Garten zu campieren und
drückte uns, nachdem wir völlig durchnässt vom Zoobesuch zurückkamen, einen Zimmerschlüssel in die Hand, damit wir ein warmes Bad nehmen konnten. Vielen herzlichen Dank dafür!
Von der wunderschönen Peninsula Azuero machten wir eine kleine Bootsfahrt zur Insel Iguana, welche ein Naturreservat bildet für Leguane, Fregattvögel und Meeresschildkröten. Ausserdem liegen
vorgelagert mitunter die schönsten Korallenriffe des östlichen Pazifiks. Es war paradiesisch, vor allem weil wir beide die ganze Insel nur mit ein paar wenigen Fischern teilten. Natürlich stürzten
wir uns mit Schnorchel und Taucherbrille bestückt ins türkisblaue Meer, um die Unterwasserwelt zu bestaunen, wobei ich mir einen dollen Sonnenbrand einfing. Am Abend, wieder beim Büssli auf dem
Festland, bereitete Michel uns einen leckeren Barsch zu, den uns ein Fischer vom Strand geschenkt hatte. Sozusagen, ein herrlicher Abschluss eines perfekten Tages!
Natürlich steuerten wir beim entlang Fahren der Pazifikküste immer die schönsten Strände an, um zu campieren und zu baden. Wie auch bei David, die Playa Barqueta. Hier hatten wir super Glück, denn
als wir uns am Strand einquartierten für die Nacht, sahen wir, von da wo wir standen, 2 Buckelwale, die direkt vor der Küste Saltos schlugen. Es war einfach genial, dieses Schauspiel von unserer
„Haustür“ aus beobachten zu können. An diesem Strand lernten wir Marcelo kennen, ein Fischer, der dort seine Netze in den Gewässern ausgebreitet hat. Er und seine beiden Fischerkumpels waren die
einzigen Menschen, die wir je an diesem Strand gesehen hatten. Marcelo zeigte uns dann auch die frischgeschlüpften Meeresschildkröten. Er buddelte sie aus dem Sand aus und pflegt sie, bis sie dann in
ein paar Tagen bereit sind für das grosse, weite Meer. Wir waren hin und weg von diesen jetzt noch kleinen Tierchen (wenn man bedenkt, wie riesig die mal werden).
Nach einem kurzen Umweg über Boquete im verregneten Hochland, wo wir DEN Kaffeeproduzenten von Panama, Sr. Ruiz kennenlernten, und wir auf seinem Gelände übernachten durften, ging es dann weiter in
Richtung Karibikküste. Dort herrschte glücklicherweise wirkliches Karibikwetter, so dass wir uns kurzerhand entschlossen, uns drei Tage Island Hopping auf dem Archipel Bocas del Toro zu gönnen. Das
Büssli musste auf dem Festland auf einem bewachten Parkplatz warten. Wir besuchten die wunderschönen Strände per Fahrrad oder per Boot und machten einen ganztägigen Katamaran-Ausflug, wo wir bei
prächtigen Korallenriffs schnorchelten, Delfine beobachteten und auf dem Boot relaxten. Es war einfach traumhaft!!!
Wir lernten zudem die beiden Österreicherinnen Romana und Christina kennen, die als Backpacker durch Panama und Costa Rica reisen. Gemeinsam verbrachten wir gemütliche Plauderstunden. Glücklich
kehrten wir wieder zurück nach Almirante, von wo wir uns dann auf den Weg nach Costa Rica machten. Rückblickend können wir sagen, dass uns Panama extrem gut gefallen hat und wir begeistert waren, von
der Freundlichkeit der Menschen. Da wir uns im vornherein gar nicht mit Panama beschäftigten und keine Erwartungen hatten, waren wir sehr positiv überrascht von dem Land und den Bewohnern.
Als erstes steuerten wir Cahuita an, ein kleines, gemütliches Reggae-Dörfchen beim gleichnamigen Küsten-Nationalpark. Hier machten wir uns gleich mal sesshaft und lernten Tom, ein Emmentaler,
ebenfalls seit einem Jahr mit einem PW unterwegs, kennen, sowie Stephan, ein in Genf lebender Deutscher, der geschäftlich in Costa Rica war. Mit ihm haben wir dann einige gemütliche Tage verbracht.
Wir hielten uns natürlich vor allem am Strand auf, spazierten aber auch durch den Nationalpark, wobei wir wieder viele Äffchen sahen und sogar ein Faultier. Die Brüllaffen konnten wir auch während
der Nacht von unserem Stellplatz aus hören. Nach drei Tagen machten wir uns auf, in Richtung Inland. Wir machten eine kleine Rundfahrt durch das Kaffee-Tal von Orosi und stoppten daraufhin in
Cartago. Hier traffen wir uns mit Bernd, einem Österreicher, den wir an der Grenze Panama – Costa Rica kennengelernt haben. Er macht in Costa Rica ein Auslandstudienjahr und lebt mit seiner Kollegin
Julia bei einer Gastfamilie, zu deren wir zum Kaffee und Kuchen eingeladen wurden.
Heute, endlich, konnten wir in San Jose, der Hauptstadt von Costa Rica, unser langersehntes Paket bei der Schweizer Botschaft abholen. Uns ist die Gasdruckfeder in Ecuador kaputt gegangen, welche das
Hochdach beim Anheben unterstützt. Nach dem wir einsehen mussten, dass wir diese spezielle Grösse nirgends finden werden, bestellten wir sie in Deutschland. Die Schweizer Botschafterin in San Jose
war so freundlich und liess uns das Paket hier her schicken. Das Paket ist in sage und schreibe 24 Stunden angekommen – per DHL natürlich. Wir geben keine Auskunft über den Preis :-) .
Nun sind wir etwas ausserhalb von San Jose, das erste Mal auf einem Campingplatz in Zentral-Amerika und müssen uns entscheiden, wohin uns die Reise weiterführt. Das Wetter bestimmt die Route, und das
sieht zur Zeit nicht so toll aus! Die gute Wilma hat das ganze Klima etwas durcheinander gewirbelt.