Uff, nun wird es schwierig alles in Kürze zusammen zufassen, was wir die letzten paar Wochen so erlebt haben. Angefangen hat es damit, dass wir in Pucon ankamen, uns informierten über die
Besteigung des Vulkans Villarica. Nach etlichen Offerten von Veranstaltern wurde es uns zu bunt, da alle zu viel Geld verlangten und nur in grossen Gruppen da hoch gingen. Die Entscheidung wurde uns
dann allesamt erleichtert, da das Wetter umschlug und es grau, neblig und nass wurde. Also fuhren wir nach einem erholsamen Abend in den Naturthermen Los Pozones weiter in Richtung Norden. Wir
durchquerten den wunderschönen Nationalpark Conguillo und wollten danach wieder hinüber nach Argentinien. Wie es halt dann so kommen kann, machten wir noch einen kurzen Abstecher zum Vulkan
Lonquimay. Dieser kurze Abstecher entpuppte sich zu einem etwas längeren Aufenthalt. 1. Da wir Sepp aus Österreich mit seinem Büssli wieder trafen (ihn kannten wir schon vom Camping in El Chalten)
und 2. Weil uns der Krater des Vulkans zu einem Aufstieg lockte und wir nun bei schönstem Wetter auf 2780 m.ü.M. hochkraxelten. Die Aussicht von dort oben war einfach gigantisch und hat die
dreistündige und recht anspruchsvolle Kletterei vollends wett gemacht. Danach ging es dann wirklich hinüber nach Argentinien, wo wir noch zusammen mit Sepp einen Ausflug zum Vulkan Tromen
machten.
Nach vielen hundert Kilometern mehr kamen wir dann schliesslich in Mendoza an. Hier verweilten nur kurz, erledigten einige Dinge wie Coiffeur, Wäsche, Garagenbesuch und wieder mal ein gutes Essen im
Restaurant (tenedor libre = eat as much as you can). Da riefen uns auch schon die Berge wieder und wir zogen weiter, entlang von einigen Sechstausendern der Andenkette (Uspallata: Region, welche für
den Film „Seven years in tibet“ als Kulisse diente). In San Juan angekommen, traffen wir zufällig auf Uschi und Jürgen, welche wir aus Ushuaia kannten. Mit ihnen verbrachten wir dann den Karfreitag
im Stadtpark. Nach der Besichtigung der Antigua Bodega ging es bei uns wieder weiter, mit Ziel Salta.
Ostern verbrachten wir mitten in der argentinischen Wüste, umgeben von Kakteen. Aber die bemalten Ostereier für das „Eiertütschete“ und die Schoggi fehlten natürlich nicht. Als Osterausflug besuchten
wir dann den Parque Provincial Ischigualasto, in welchem man mit einer geführten Tour bizarre Felsformationen, ein Valle de la Luna und eine Dinosaurier-Ausstellung sehen kann. Am Abend, als wir uns
in die Pampa gestellt hatten, um zu übernachten, bekamen wir plötzlich Besuch: Esther und Petr (ebenfalls alte Bekannte aus Ushuaia)! Beim Geschichtenerzählen bis spät in die Nacht, haben die beiden
uns dann den Umweg über den Paso Agua Negra nach Chile schmackhaft gemacht. Also gut, Salta läuft uns ja nicht davon.
Und prompt haben wir uns ihnen angeschlossen und haben nun zu 4. diese Herausforderung angenommen. Es war enorm faszinierend mit dem Auto bis auf 4753 m.ü.M. hoch zu fahren. Eine wirklich
atemberaubende Höhe (wortwörtlich!). Aber die Fahrzeuge und wir haben uns gut geschlagen. Wieder in Chile, befanden wir uns nun im Valle de Elqui, einem sehr fruchtbaren Tal, mit Trauben, Papaya und
vielen Obstsorten. Hier besuchten wir eine Bodega (Cavas del Valle) und gleich anschliessend eine Pisco-Destillerie (Weinbrand). Nach diesen Strapazen mussten wir uns gleich 3 Tage am Stausee Puclaro
ausruhen. Wir hatten wirklich eine geniale Zeit mit Esther und Petr! Hier trennten sich nun leider unsere Wege, da sie zurück nach Santiago mussten, um das Getriebe reparieren zu lassen. Wir hoffen
auf alle Fälle, dass wir uns irgendwo wieder mal treffen werden.
Uns zog es dann an die Küste Chiles, nach La Serena, wo wir es genossen wieder mal am Strand zu übernachten und in der schönen Altstadt zu bummeln.
Weiter entlang der Küste in Richtung Norden machten wir einen Abstecher zum Naturreservat Pinguino de Humboldt, wo Michel vor vier Jahren, mit Nils und Markus, Loco Guido und seine Familie kennen
gelernt hatte. Natürlich statteten wir ihnen einen Besuch ab, was Guido riesig freute! Leider konnten wir die Bootstour in das Naturreservat nicht mit ihm machen, da sein Boot in Reparatur war. Wir
schlossen uns dann einer Schulklasse an, so fuhren wir in 2 Booten zu diesen im Pazifik liegenden Inseln. Wir waren hin und weg, als wir die vielen Seelöwen, Pinguine, Kormorane, Pelikane und als
Höhepunkt Delfine sahen (hier befindet sich eine der weltweit 3 Delfinkolonien). Um unsere Boote wimmelte es nur so von Delfinen, die um die Wette sprangen, Saltos schlugen. Wir purzelten fast über
Bord vor Freude!
Danach ging es wieder landeinwärts, in die Höhe. Unser neues Ziel war Argentinien, und dafür mussten wir wieder die Anden überqueren, genauer den Paso San Francisco (4757 m.ü.M.). Einfach fantastisch
diese andine Bergwelt!
Und jetzt geht es definitiv in Richtung Salta. Wir sind (momentan) auf dem besten Weg dorthin, es fehlen noch ca. 500 km...