Nun gilt’s ernst. Wir sitzen am Flughafen in Halifax und nutzen die Zeit bis zu unserem Heimflug für die Aktualisierung der Website. Unser Büssli ist bereits am Hafen und wartet auf das Schiff,
welches es zurück nach Europa bringt.
Wir verbrachten noch eine sehr schöne und erlebnisreiche Zeit in South Dakota bei Jon und Gail. Jon nahm sich die Zeit, uns die Gegend zu zeigen. Wir besuchten u.a. den faszinierenden Badlands
Nationalpark, Mount Rushmoore, das Gold-Städtchen Deadwood und ein Original-Filmset von „Dances with Wolves“. Ausserdem luden Jon und Gail ein befreundetes Paar zum Abendessen ein. Die Beiden kommen
aus der Schweiz und leben seit Jahren in den Black Hills und haben da ein B&B eröffnet. Nun stellte sich dann schnell heraus, dass wir den selben Dialekt sprechen und fast Nachbarn waren.
Christine und Hanspeter kommen ursprünglich aus Muttenz! Wir genossen es sehr, durch die Gastfreundschaft von Jon und Gail einen tollen Einblick in diese wunderschöne Gegend zu bekommen und auch ein
wenig hinter die Kulissen zu sehen. Ausserdem fühlten wir uns sehr geehrt, dass wir dann zum grossen Opening der Hill City Art Show in Jon’s Gallerie eingeladen wurden. Nach dieser tollen Woche hiess
es dann wieder viele Kilometer zurück zu legen, durch den Staat Minnesota, bis zur kanadischen Grenze. Da erlebten wir den wohl schnellsten Zollübergang unserer ganzen Reise. Ganze 3 Minuten dauerte
die Abfertigung. Wir mussten nicht mal aus dem Auto steigen. Wir konnten es kaum glauben!
In Kanada ging es dann gleich weiter mit der Fahrerei und dem Abspulen von Hunderten von Kilometern. Wir entschlossen uns die „abgelegene“ Route, weit von allem Verkehr und den Grossstädten zu
fahren. So durchquerten wir endlose Wälder, passierten unzählige Seen (die Provinz Ontario hat 250'000 davon) und durchquerten ein paar triste Minen- oder Holzfällerörtchen. Die einzige Aufregung
boten 3 Schwarzbären, die wir kurz hinter einander gesehen haben. Als wir dann nach ein paar Tagen in Quebec angekommen sind, mussten wir uns erst mal an das schreckliche Französisch der Einwohner
gewöhnen. Sogar Michel war manchmal gefordert. In der Stadt Quebec streiften wir durch die Altstadt, gönnten uns ein Besuch im Thermalbad „Siberia“ und besichtigten die Ahorn-Syrup Fabrikation auf
der Ile d’Orléans.
Daraufhin fuhren wir entlang des Ufers des St. Laurenz-Stroms auf die Halbinsel Gaspé. Hier besuchten wir u.a. den Nationalpark Forillon und das kleine Fischerdörfchen Percé, wo wir Enrico und Karin
kennenlernten aus dem Raume Zürich. Sie verbrachten ihren Urlaub im Osten Kanadas. Zusammen hatten wir dann einen gemütlichen Plauder-Abend. In New Brunswick angelangt, verbrachten wir 2 Tage im
Städtchen Caraquet (wieder mal auf einem Camping), wo wir das historische Freilichtmuseum der Acadien (französische Einwanderer) besuchten und fein essen gingen an Evy’s Geburtstag. Nach dem Besuch
des Marine Centers in Shippagan, wo wir die ulkigen Seelöwen bestaunen und einiges über die Fischerei-Geschichte dieser Region erfahren konnten, ging es dann weiter, immer entlang der Küste des St.
Laurenz Golfes. Wir besuchten den Nationalpark Kouchibouguac, mit seinen der Küste vorgelagerten Sanddünen und passierten das Örtchen Bouctouche mit seinen Stelzenhäusern der Acadien. Von der Stadt
Moctone aus, sahen wir uns in der Bay of Fundy das Gezeitenphänomen an, welches zwischen Ebbe und Flut bis zu 15 Metern Unterschied aufweisen kann.
Dann, in Nova Scotia angekommen, entschlossen wir uns noch einen Abstecher zum Cape Breton zu machen. Hier folgten wir dem Cabot Trail um die östlichste Spitze des kanadischen Festlandes. Wir hatten
wirklich das Gefühl in Schottland zu sein, es regnete, war grau verhangen, wir besuchten eine Whiskey-Destillerie und – man sprach wieder ausschliesslich Englisch. An der Atlantikküste nahmen wir
dann allmählich Kurs auf Halifax zu.
In Halifax quartierten wir uns dann auf einem Camping ein, um das Auto auf seine Schiffsreise vorzubereiten und unsere Sachen zu packen. Nebenbei besichtigten wir noch ein wenig die Stadt und dabei
das Atlantic Maritime Museum mit seiner Titanic Ausstellung, gingen an Michel’s Geburtstag ganz gut essen und erledigten natürlich alles für die Verschiffung (welches aber insgesamt nur 30 Minuten in
Anspruch nahm!).
Nun warten wir auf unseren Abflug zurück in die Schweiz. Wir befinden uns zwischen Trauer und Freude über das Ende der Reise und einen Neuanfang daheim. Wir sind zu tiefst dankbar, dass die letzten
18 Monate so erfolgreich, harmonisch und glücklich waren. Und wir können wirklich von ganzem Herzen sagen: Wir würden es wieder tun....
Sowieso, unser Motto für Zuhause ist: Nach der Reise ist vor der Reise!